Einfluss der orientalischen Cultur auf Europa bis zur Mitte des letzten Jahrtausends v. Chr — Stockholm: Kungl. Hofboktryckeriet, Iduns Tryckeri Aktiebolag, 1900. — 186 S.
Zu einer Zeit, wo die Völker Europas so zu sagen noch aller Civilisation haar waren, befand sich der Orient, und besonders das Euphratgebiet und das Nilthal, im Besitz einer blühenden Cultur. Diese Cultur begann schon früh Einfluss auf unseren Welt- tlieil zu üben, und da gewährt es ein eigenes Schauspiel zu sehen, wie das wichtige CuKurelemente empfangende, vorhistorische Europa sich zu dem Orient in ähnlicher Weise verhielt, wie heutzutage die Länder «der Wilden», ja der einst so hoch civilisirte Orient seihst, Europa gegenüber stehen.
Die Civilisation, welche alhnälig in unserem Weltlheil in Erscheinung trat, war lange nur ein schwacher Wiederschein der Cultur des Ostens. Dies gilt seihst von den am meisten vorgeschrittenen Ländern — Griechenland und Italien — bis um die Mitte des letzten vorchristlichen Jahrtausends, wo die Griechen ihre überlegene Begabung dadurch hethätigten, dass sie dasjenige, was sie empfangen, umarbeiteten und veredelten und zwar in einer Weise, welche zeigt, dass der Lehrling den Meister überholt hatte.
In nachfolgenden Blättern werde Jch zu zeigen versuchen in welcher Weise und auf welchen Wegen Europa während des langen Zeitraums vor der obengenannten Periode von dem Einfluss des Ostens berührt worden ist, und wie die Völker unseres Weltlheils die vom Orient — d. h. vom östlichen Mittelmeergebiete — erhaltenen Givilisationskeime pflegten.
Wir werden zuerst das Steinalter und das ältere Bronzealter und nachher das jüngere Bronzealter und das Eisenalter mit der prolo- elassischen Zeit behandeln.