Jena: Nornen Verlag, 1918. — 40 S.
Es gibt in heutigen Zeitlauften niemand unter uns Deutschen - mag nun fein Tun und Streben in den Niederungen des Ulltagsgetriebes sich bewegen oder sein Denken auf den Hohen allgemeiner Betrachtung wandeln - dem nicht zu jeder Stunde im Vordergrunde aller seiner Vorstellungen und Gefuhle das eine Gewaltige stande: Der Weitkrieg, der ungeheure Kampf um missgonte Weltbetatigung, Weltgeltung, Ehre und Grosse, ja um Dasein, den deutsches Volkstum nun schon vier Jahre zu bestehen hat.
In diser Lage befinden wir uns auch bei dem von der Gegenwart scheinbar so weit abliegenden Gegenstande, der uns heute beschaftigen soll. Ja gerade die Betrachtung der Zustande und Vorgange, wie sie die Fruchgeschichte der Germanen, insonderheit auch die Zeit der germanischen Volkerwanderung uns zeigt, lenkt mit Notwendigkeit unsere Blicke vorwarts auf Erscheinungen im europaischen Volkerleben, wie wir sie diesen Kriegsjahren kennen lernen mussten.