Aus dessen Nachlaß herausgegeben von Eduard Bernstein. — Berlin: Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. m. b. L., 1914. — 34 S.
Die Schrift, die hiermit der Oeffentlichkeit übergeben wird, fand sich im Nachlaß von Friedrich Engels vor, von seiner Hand auf vergilbtes Papier geschrieben. Daß sie ein erster Entwurf für das Marx-Engelssche „Manifest der Kommunisten" war, lehrte die Durchsicht auf den ersten Blick.Weniger sicher war die Person ihres Verfassers. Sie konnte von Engels allein herrühren, und dafür sprach der Umstand, daß Engels mir, und Wohl auch anderen, bei Gelegenheit erzählt hatte, für das Kommunistische Manifest hätten er und Marx zunächst jeder selbständig einen Entwurf aufgesetzt und seien dann erst gemeinsam an dessen endgültige Abfassung gegangen. Als er mir dies 1884 erzählte, schenkte mir Engels ein Blatt aus dem Marxschen Vorentwurf, das ich seinerzeit in einem Gedenkblatt des „Wahren Jakob" im Faksimile veröffentlicht habe. Davon, daß sein Entwurf noch existiere, schwieg er, und auch auf dem Manuskript findet sich keine Anmerkung, die anzeigte, daß dies der von ihm verfaßte Vorentwurf sei. Dagegen steht im Text bei den Fragen 22 und 23 statt der Antworten jedesmal die Bemerkung „bleibt", was unzweideutig erkennen läßt, daß hier eine Umarbeitung eines früher abgefaßten Entwurfs borliegt, und der Annahme Raum gibt, daß an dieser Umarbeitung doch schon Marx beteiligt war, sie also als Kollektivarbeit zu betrachten sei. Im Vorwort zu einer schon vor Jahren geplanten, aber, im Hinblick auf den erst zu veröffentlichenden Marx-Engelsschen Briefwechsel, vertagten Ausgabe des Schriftchens ist denn auch auf die Wahrscheinlichkeit dieser Annahme verwiesen worden.