Wien; Köln; Weimar: Böhlau, 2015. — 339 S. — (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters; 35).
Die unter dieser Überschrift vorgelegten Sachanalysen und Quellenveröffentlichungen beleuchten das Ringen Kaiser Friedrichs III. mit Papst Sixtus IV. um die Richterhoheit über den kraft kaiserlichen Befehls durch den Magistrat der Stadt Basel verhafteten und hier inhaftierten Konzilsdelinquenten Andreas Jamometić im Anschluß an das von ihm dort im Jahre 1482 ausgerufene Konzil. Unter dieser Beobachtungs- und Fragestellung entsteht das Bild einer bisher unbekannten Kaiser-Papst-Auseinandersetzung des späten Mittelalters, deren Grundsätzlichkeit und Schärfe Einsichten insbesondere über die Persönlichkeit und das Selbstverständnis Kaiser Friedrichs III. vermittelt, die zur Revision eingewurzelter Klischees Anlaß geben, zugleich aber den festen Willen Papst Sixtus’ IV. dokumentieren, seinen theologisch-hierarchisch verankerten geistlichen Oberstrichteranspruch ohne Abstriche durchzusetzen. Im Zentrum der Darstellung steht also weder der Verursacher dieser Auseinandersetzungen, sein Wollen und sein Schicksal, noch, so häufig auch darauf einzugehen ist, die Rolle Basels in diesem Zusammenhang. Trotzdem kommt dem Verhalten dieser Stadt und ihrer maßgeblichen politischen Vertreter in diesem Rahmen stärkeres Gewicht zu, als die Abstinenz der neueren Baselforschung ungeachtet des Reichtums der dort verwahrten Archivschätze gegenüber den bisher publizierten Ergebnissen zu dieser Thematik abschätzen läßt.