Wien: Böhlau Verlag, 2020. — 368 S. — (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa; 56).
„Albrecht der Bär und Konrad von Wettin. Fürstliche Herrschaft in den ostsächsischen Marken im 12. Jahrhundert“ – wie der Titel verrät, soll hier sowohl ein biografischer als auch ein strukturgeschichtlicher Ansatz verfolgt werden. Über die Personen Albrecht und Konrad jenseits der von ihnen überlieferten Herrschaftsäußerungen aus Urkunden und erzählenden Quellen, etwa ihre Gewohnheiten und Vorlieben, ist wenig in Erfahrung zu bringen. Es ist aber möglich, ihr Handeln, ihre Wertvorstellungen und Ambitionen, ihre Selbstwahrnehmung und ihre Wahrnehmung durch andere zu ergründen. In biografischer Hinsicht ist den schon vorhandenen Studien zu Albrecht und Konrad nur im Detail Neues hinzuzufügen. Gleichwohl ermöglicht der hier durchgeführte Vergleich beider überhaupt erst eine Einordnung ihrer Personen und geht so weit über bisherige Untersuchungen hinaus. Der Vergleich gestattet auch ein Hinterfragen geschichtswissenschaftlicher Selbstverständlichkeiten, die für beide Protagonisten die Form von Meistererzählungen angenommen haben.